Montag, 12. März 2012

1998 - VI

Schall und Hauch

Mit dem Rauch der Zigarette
zieht sie die Welt ein, die nette.
Wozu die Wohnung noch verlassen,
die Menschen draußen will sie verpassen.
Sie sieht alles im TV
und weiß daher ganz genau,
die Welt, die ist, so wie sie ist,
nicht die ihre, zuviel Mist.
Sie will nur das an sich ran lassen,
was ihr gefällt, gut anzufassen,
der Glimmstengel und der Wein,
darauf geht sie zu gern ein.
Sie mag ihr eigenes Erleben
und davon viel, ein ganzes Beben.
Sie ist wirklich gut informiert,
liest Zeitung und telefoniert.
Sich wirklich etwas anzusehen,
wie schrecklich, schnell, noch Eine drehen.
Sie saugt den Hauch der Welt hinein,
hört sich nicht mehr und sagt nie: Nein !
Sie ist schon lieb, doch leider Gottes,
verpasst sie das Ende, genug des Spottes.
Manchmal weißt Du mehr in der Ferne,
die Nähe hätte sie wohl gerne.
Doch mit eigenen Bedingungen,
ich glaube, ich kenne da die Regelungen.
Trinke den Wein des edlen Spenders,
die Seele gegeben, in die Hand des Pfänders.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen