Mittwoch, 24. August 2011

1998 - V

In mir spielte einst ein kleines Lied,
Armeen von Bildern brachten mich dazu,
es nicht mehr zu hören.
Die Zahlenkolonnen marschieren in wirrer Ordnung
und zertrampeln die Noten im Takt eines ekstatischen Hammers.
Sie nisten in meinem Gehirn und bringen es dazu,
wie ein Computer zu reagieren.
Einst kannte ich Menschen und litt.
Nun beherrsche ich den Zustand und fühle mich leidlos.
Ich trinke kein fremdes Bier (in Anlehnung an ein Sprichwort) und singe
niemandes Lied. Aber wo ist das kleine Lied?
Gefühlsschwankungen formieren sich zu Aktienkursen.
Tabellarisch vermittelt das Chaos
auf dem Papier ein Gefühl der Ordnung.
Kurvenreich so manche Darstellung,
aber was bewegt Dich eigentlich?
Warum nutze ich den Wirtschafsteil
einer Tageszeitung, ich brauche doch auch
keine Noten. –

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