Freitag, 17. Juni 2011

1990 - I

Eben noch mit dem Ruder in klares Kanalwasser eintauschend, das silbrige Band vor mir sehend, blicke ich zum Himmel. Alles schaut nach oben. Ein Getöse wie bei einem Jet, breite Kondensstreifen kreisen, ohne das ein Objekt zu sehen wäre. Fällt etwas auf die Erde? Die Wolken ziehen rückwärts, wo eben noch blauer Himmel war, das Ende? Bloß nicht nach oben schauen, die Menschen irren über die Düsseldorfer Straße. Ich halte einen runden Streuselkuchen in der Hand, ein Mädchen fragt, ob das eine Pizza ist. Im Zoogeschäft sehe ich ein Aquarium. Fische schwimmen an der Oberfläche, ihr Körper halb aus dem Wasser. Ich lege ein Glas oben auf das Becken, habe Angst, dass sie herausspringen. Zwei Schwertträger nahmen Stellung ein, um sich zu bekämpfen. Ein größerer will ein kleines Männchen vertreiben, stellt die Flossen hoch und biegt sich. Das kleinere nimmt Abwehrhaltung ein und verschwindet in den Wasserpflanzen. Ich haste weiter, alles ist irgendwie von unruhiger Ruhe erfüllt. Der Himmel ist blau und gelbe Wolken ziehen. Trotzdem keine heitere Stimmung. Im Schaufenster sehe ich passbildartige Fotos von tätowierten Ärschen. –

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